Finden Sie auch, dass diese Überschrift absolut reißerisch ist? Seien wir ehrlich: Bei dieser Überschrift mussten Sie einfach klicken. Sie haben damit genau so reagiert, wie es Autoren so genannter Clickbait Beiträge wünschen. Und genau diese Praxis will Facebook einschränken.
Clickbait: Nutzer werden Opfer der eigenen Neugier
Zunächst noch einmal eine kurze Erklärung, was Clickbait überhaupt bedeutet. Mit Clickbait sind Beiträge gemeint, die einen so reißerischen Titel haben, dass man als Nutzer Opfer seiner eigenen Neugierde wird. Wie eben bei diesem Beitrag, verleitet der Titel dazu, auf den Beitrag zu klicken, weil man ja wissen möchte, was die großartige Neuerung nun ist.
Oft verstecken sich Viren hinter Clickbait Beiträgen
Seriös sind solche Beiträge in der Regel nicht. Oftmals werden sie genutzt, um Viren zu verbreiten, die dann wiederum dafür sorgen, dass Ihr Facebook Account die Clickbait Meldung, auf die Sie ursprünglich geklickt haben, öffentlich teilt. Dies lässt wiederum Ihre Facebook-Freunde klicken, da Sie den Beitrag ja vermeintlich für gut befunden haben und so breiten sich solche Seiten in Windeseile aus.
Nachrichtenportale setzen vermehrt auf Clickbait
Clickbait muss aber nicht immer mit Viren verbunden sein. Oftmals verbirgt sich hinter den Titeln tatsächlich interessante Nachrichten, jedoch bei weitem nicht so interessant, wie es der Titel vermuten lässt. Das kann den Betreibern von Nachrichtenportalen, die mit Clickbait arbeiten, egal sein. Sobald die Beiträge geklickt wurden, wird auch die Werbung auf deren Seite ausgeliefert und das Geld fließt. Großer Vertreiber solcher Nachrichten ist die Hubert Burda Media. Zu der Gruppe zählen unter anderem die Nachrichtenportale Chip.de oder Focus Online. Hier ein klassisches Beispiel:
Facebook sagt Clickbait den Kampf an
Ich persönlich kann mit solchen Überschriften wenig anfangen, weswegen Portale, die auf Clickbait setzen, nicht hoch in meiner Gunst stehen. Umso erfreuliche ist es meiner Meinung nach, dass Facebook Beiträge, die auf Clickbait setzen, aus der Timeline der Nutzer filtern möchte. Hierfür wurde der Algorithmus angepasst, der entscheidet, welcher Beitrag bei uns erscheint und welcher nicht. Die Bewertung soll dabei durch zwei Maßnahmen erfolgen. Ähnlich wie Googles Suchmaschine bewertet Facebook nämlich einzelne Seiten und in Abhängigkeit von der Bewertung erscheinen die Beiträge unterschiedlich häufig in den Timelines.
Aufenthaltsdauer auf Webseite und Nutzerinteraktionen als Siebkriterien für Clickbait
Die erste Maßnahme ist, zu messen, wie lange die Nutzer auf den Webseiten mit den Clickbait-Beiträgen bleiben. Wer auf einen Link klickt, kurz danach die Seite wieder verlässt, gibt ein deutliches Signal ab, dass er nicht das vorgefunden hat, was er erwartet hat. Die Seite wird entsprechend schlecht bewertet (das gleiche Bewertungskriterium gibt es übrigens auch bei Google) und aus der Erfahrung zeigt sich, dass Clickbait-Seiten in dieser Kategorie besonders schlecht abschneiden. Zweites Bewertungskriterium wird die Interaktion durch Facebook-Nutzer sein. Ein Beitrag mit vielen Likes und vielen Kommentaren wird dabei besser bewertet, als ein gegenteiliger Beitrag.
Einnahmen von Clickbait-Seiten könnten einbrechen
Für Nachrichten-Portale, die die Nutzer per Clickbait angezogen haben, ist das natürlich eine schlechte Nachricht. Soziale Netzwerke sind in der Medienbranche heute elementar wichtig, um den Content an den Mann zu bringen und Leser zu generieren. Bisher gab der Erfolg bzw. die Einnahmen diesen Webseiten Recht – das muss man anerkennen. Wenn wir Glück haben, erreicht Facebook aber sein Ziel und solche Beiträge verschwinden aus unseren Facebook-Timelines. Eventuell bewegt das Webseiten wie Chip oder Focus-Online dann dazu, wieder mehr seriöse Inhalte zu publizieren.
Sie müssen nicht auf Clickbait setzen, um in sozialen Netzwerken erfolgreich zu sein. Mit einer durchdachten Social-Media Präsenz können Sie ebenfalls Erfolge feiern. Wir können Sie hierbei unterstützen – Sie können uns hierfür gerne kontaktieren!