Mein heutiger Beitrag ist wieder einer der etwas technischeren Natur. Es geht um das Thema WordPress Datenbanken sowie Daten und wie diese Datenmengen für eine Webseite gespeichert werden können. Für diejenigen, die jetzt schon nur noch Bahnhof verstehen, eine kurze Erklärung.
WordPress speichert Funktionalität und Medien im Webspace
Eine Webseite, die auf dem Content Management System WordPress basiert (WordPress ist eine Art Server-Programm und das unsichtbare Fundament solcher Webseiten), lädt die Inhalte der Webseite von zwei Stellen. Einmal die grundsätzliche Funktionalität, beispielsweise der Code, in dem beschrieben wird, was passiert, wenn man den ein oder anderen Button auf der Webseite anklickt. Diese Code-Zeilen werden in Dateien auf dem Webspace, also der Festplatte im Server, gespeichert. Auch liegen hier alle Bilder, die auf eine Webseite hochgeladen werden.
Inhalte von WordPress Webseiten in (MySQL-)Datenbank gespeichert
Das zweite Standbein und noch elementarer für eine WordPress Webseite ist die (MySQL-)Datenbank. Die Datenbank ist oftmals an einer anderen Stelle gespeichert, in der Regel aber immer noch auf dem gleichen Server. In der Datenbank sind die Inhalte der Webseite gespeichert. Der Text dieses Blogbeitrages ist beispielsweise in der Datenbank gespeichert.
WordPress: Domain > Webspace > Datenbank
Das Content Management System WordPress übernimmt dann die Aufgabe, Datenbank und Code-Dateien zu kombinieren, sodass auf der richtigen Seite die richtigen Inhalte mit der richtigen Funktionalität erscheinen. Sowohl Datenbank als auch Webspace können nur abgerufen werden, wenn die jeweils richtigen Anmeldeinformationen (Benutzername und Passwort) sowie der richtige Speicherort angegeben wird. Die Domain verweist dabei auf den Webspace und im Webspace sind die Informationen zur richtigen Datenbank gespeichert.
Datenbank und Daten einer WordPress Webseite bei unterschiedlichen Hostern möglich
Wie bereits erwähnt, liegen Webspace und Datenbank in der Regel auf einem Server. Es gibt jedoch Szenarien, in denen das nicht der Fall ist. Und das funktioniert! Datenbank und Daten einer WordPress Webseite müssen nicht zwangsläufig auf dem gleichen Server, oder auch nicht beim gleichen Hoster (beispielsweise 1&1, Strato, Mittwald, etc.) liegen. Hierbei muss man jedoch folgendes beachten:
Nicht alle Hoster lassen den Zugriff auf die Datenbank von externen Servern zu. Prinzipiell ist diese Einstellung gut, da so verhindert wird, dass unbefugte von außen auf das Herzstück einer WordPress Webseite Zugriff haben. Doch was wenn man genau das möchte und Datenbank und Webseiten-Daten bei unterschiedlichen Hostern liegen sollen?
Extern gehostete Datenbank besonders bei Server-Umzug einer WordPress-Seite nützlich
Gerade dann, wenn eine Webseite zu einem anderen Hoster umgezogen werden soll, kann genau dies sehr nützlich sein. Wenn wir bei der Werbeagentur Schwarzwaldbruder Serverumzüge durchführen, so setzen wir diesen Kniff immer ein, sofern die Hoster ermöglichen.
1&1, Strato, All-Inkl und Co: Externe Zugriff auf Datenbank möglich?
Doch wie gewähre ich nun externen Zugriff auf meine Datenbank? Bei einigen Hostern wie beispielsweise lassen sich neue Datenbankbenutzer anlegen, deren Rechte festgelegt werden können. Bei Mittwald, dem Hoster unserer Wahl, lässt sich beim Anlegen eines neuen Datenbankbenutzer einstellen, ob Zugriff von Extern unterbunden werden soll (Standardeinstellung), Zugriff von bestimmten IPs gewährt werden soll oder aber von überall aus auf die Datenbank zugegriffen werden kann.
Andere Hoster gewähren grundsätzlich den Zugriff von außen, andere wiederum gar nicht. Hier lohnt sich Nachfragen, da sich hier die Vorgaben stark unterscheiden. Einige Hoster habe ich direkt kontaktiert, mit folgendem Ergebnis:
Hoster | Datenbank Zugriff von extern erlaubt? |
---|---|
1&1 | Nein |
All-Inkl | Ja |
Mittwald | Ja, standardmäßig deaktiviert |
Strato | Antwort ausstehend |
Host-Europe | Ja |
1Blu | Ja |
Zugriff auf WordPress Datenbank bei anderem Hoster selbst testen
Sie können jedoch einfach testen, ob Ihr Hoster den externen Zugriff gewährt. Voraussetzung hierfür ist, dass Sie eine funktionierende WordPress Webseite vorliegen haben und dessen Datenbank zusätzlich auf dem Server eines anderen Hosters importiert haben. Laden Sie nun die wp-config.php Datei der WordPress Webseite (diese liegt im Stammverzeichnis der Webseite) auf Ihren Computer herunter und geben Sie dort die Anmeldeinformationen der Datenbank auf dem Server des anderen Hosters ein (DB_NAME, DB_USER, DB_PASSWORD, DB_HOST). Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie die richtigen Anmeldeinformationen angeben, da der Test sonst kein eindeutiges Ergebnis liefert. Ich empfehle dann, die eigentliche wp-config.php Datei auf dem Server kurzfristig umzubenennen, und daraufhin die angepasste Datei auf den Server zurückzuladen. Es sollten dann beispielsweise eine wp-config1.php (Original) und eine wp-config.php (Angepasst) vorliegen.
Rufen Sie nun die Webseite im Webbrowser auf. Erscheint die Meldung „Error establishing a database connection“ oder auf Deutsch „Fehler beim Aufbau einer Datenbankverbindung“ so wird der Zugriff von Extern nicht gestattet.
Lädt Ihre Webseite trotzdem einwandfrei, so ist der Zugriff gestattet. Damit können Datenbank und Daten einer WordPress Webseite auf unterschiedlichen Servern bei unterschiedlichen Hostern liegen.
Eventuell fragen Sie sich nun, was das Ganze soll. Prinzipiell macht ein solcher Aufbau langfristig wenig Sinn, da er zu Verzögerungen beim Seitenaufbau führen kann. Wenn eine WordPress Webseite aber auf einen anderen Server umgezogen werden soll, ist diese Möglichkeit jedoch äußerst nützlich.
Serverumzug einer WordPress Webseite: Ausfallzeit soll gering wie möglich sein
Bei einem Serverumzug sollen Ausfallzeiten einer Webseite so gering wie möglich gehalten werden. Deswegen ist hier eine gute Vorbereitung enorm wichtig. Wir bei der Werbeagentur Schwarzwaldbruder gehen daher so vor, dass wir die Webseite zu einer besucherschwachen Zeit in den Wartungsmodus versetzen, und dann zügig die Datenbank exportieren und auf dem Server des anderen Hosters importieren. Dann passen wie die wp-config.php-Datei auf dem Webspace des alten Hosters so an, dass ab sofort die Datenbank vom neuen Hoster und dessen Server geladen wird. Der Vorteil: Jetzt können die weiteren Schritte in Ruhe erledigt werden, da Änderungen bereits in der Datenbank auf dem neuen Server gespeichert werden.
Die nächsten Schritte sind dann, die Daten vom einen Webspace zum anderen zu transferieren und die Domain ebenfalls zu transferieren. Hier gibt es wieder zu beachten, dass es im Zuge eines Domaintransfers ebenfalls zu Ausfallzeiten der Webseite kommen kann, da die weltweiten DNS-Server sich erst aktualisieren müssen. Da sowohl alter als auch neuer Webspace bereits auf die richtige Datenbank zeigen, haben wir hier die Dauer des Ausfalls erfolgreich minimiert.
Wenn Sie Probleme bei einem Serverumzug oder der Wartung Ihrer WordPress Webseite haben, können wir Ihnen gerne weiterhelfen. Wir haben bereits vielen Webseitenbetreibern mit ähnlichen Anliegen geholfen. Schreiben Sie uns ganz einfach eine Nachricht!